- Vergleichbarer Umsatz sinkt um 4 %
- Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von Euro 139 Millionen
- Eigenkapitalquote von 58 %
- Netto-Liquidität wächst auf Euro 355 Millionen
Die Kombination aus einem stark diversifizierten Geschäftsmodell und einer nachhaltigen, operativen Führung lässt die Possehl-Gruppe 2020 robust durch die Krise kommen. Der nach vorläufigen Angaben erzielte Umsatz von Euro 4,4 Milliarden stellt für die Lübecker Unternehmensgruppe sogar einen Rekord da, der allerdings auch durch hohe Edelmetallpreise begünstigt war. Auf vergleichbarer Basis sanken die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 4 %. Die Possehl-Gruppe sieht sich damit in ihrem Portfolio-Management bestätigt: Breite Diversifikation zum Ausgleich von schwankenden Geschäften, ein möglichst hohes Maß an Dezentralität und große unternehmerische Freiheit der Geschäftsbereiche.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr Euro 139 Millionen. Dieses solide Ergebnis ist auch Resultat eines effizienten Krisenmanagements, da insbesondere das Automobilzuliefergeschäft und Teile des Maschinenbaus empfindliche Umsatzeinbußen verzeichnen mussten. Der größte Geschäftsbereich innerhalb der Possehl-Gruppe – Hako Reinigungstechnik – konnte sein Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr auf sehr gutem Niveau nahezu stabil halten. Drei Unternehmensbereiche konnten im Krisenjahr sogar deutlich wachsen:
- Die Produkte von Heimerle + Meule (Edelmetallgeschäft) fanden bei einer hohen Nachfrage nach Investment- und Anlageprodukten sehr guten Anklang bei den Kunden.
- Der Bauleistungsbereich mit den Führungsgesellschaften Possehl Spezialbau und Mickan nutzten die gute Baukonjunktur im Inland und die hohen öffentlichen Investitionen, um die bereits starke Marktstellung weiter auszubauen.
- Der Geschäftsbereich Intralogistik mit Böwe Systec als Führungsgesellschaft hat durch innovative Angebote die starke Entwicklung im eCommerce zu einem zweistelligen Wachstum genutzt.
„Das Portfolio der Possehl-Gruppe ist nach den Kriterien Ergebnis, Risiko und Zukunftsfähigkeit robust ausbalanciert. Wir engagieren uns ausschließlich in Geschäften, die wir auch verstehen.“, erklärt Dr. Joachim Brenk, Vorstandsvorsitzender von Possehl das gute Ergebnis. „In Summe haben unsere Geschäftsleitungen die Gesellschaften engagiert und mit Weitblick durch die Krise geführt. Wir mussten mit extremen Nachfrageschwankungen umgehen. Kostentransparenz und das tiefe Geschäftsverständnis haben es uns ermöglicht, schnell umzusteuern.“
Possehl verfügt unverändert über eine sehr komfortable Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 58 %. Die Nettoliquidität verbesserte sich im vergangenen Jahr sogar auf Euro 355 Millionen.
Der Possehl Chef weiter: „Das sind solide Werte. Sie dokumentieren einerseits die hohe Stabilität und Zuverlässigkeit von Possehl. Sie bilden zugleich die Basis für eine auch in Krisenzeiten planmäßige Dividende an die Possehl-Stiftung und für die notwendigen Investitionen in die Digitalisierung. Wir haben bewusst unsere Innovationsaktivitäten weiter gestärkt, um unsere Wettbewerbsposition in den Märkten weiter zu steigern. Teil davon ist die gruppenweite Digitalisierungsoffensive, die zuletzt mit ‚Possehl Analytics‘ und ‚Possehl Online Solutions‘ zwei Startups hervorgebracht hat. Darüber hinaus befinden wir uns aktuell in der Gründung eines neuen Geschäftsbereichs für Software und Digital Business als Ergänzung zu unseren bestehenden unternehmerischen Aktivitäten und entwickeln so unser diversiviziertes Portfolio zukunftsgerichtet weiter.“
Possehl vernachlässigt dabei keineswegs seine angestammten Geschäfte. Beispielhaft dafür sind die zweistelligen Millioneninvestitionen in die Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit der beiden deutschen Standorte in Hamburg-Harburg und Freudenberg im Geschäftsbereich Reifentechnik.
Vor dem Hintergrund einer nur allmählichen konjunkturellen Erholung der Weltwirtschaft werden sich Umsatz und Ergebnis in 2021 voraussichtlich nur moderat steigern. Das Vorkrisenniveau sollte die Possehl-Gruppe erst wieder 2022 erreichen.